In einem Projekt zur Unterstützung der internationalen Kampagne „One Billion Rising“ gestalteten Schüler*innen der zehnten und elften Klassen eine Litfasssäule. Ihr Ziel war es, Bewusstsein für das Thema Gewalt an Frauen zu schaffen und für die Gleichstellung von Frau und Mann zu kämpfen.
Der Prozess begann im Werkgebäude der Schule. Frau Falke und Herr Rohde hatten Gruppentische vorbereitet, auf denen Papier, Stifte und verschiedene Texte lagen. Die Schüler*innen wurden empfangen und legten direkt mit der Arbeit los. Schnell waren sie im Thema und die Hoffnung, mit dem Projekt etwas bewegen zu können, schwebte im Raum. Jeder Strich sollte ein Akt der Solidarität und ein Schrei nach Gerechtigkeit sein. Die Köpfe waren voller Ideen. Mit Engagement zeichneten sie Slogans, Symbole und Botschaften, die die Aufmerksamkeit der Passant*innen wecken sollten. Die Zeichnungen sollten Geschichten erzählen und starke Botschaften vermitteln.
Zwei Treffen später hielten die Schüler*innen voller Stolz die fertigen Plakate in der Hand. Nun begann die nächste Phase: Das Anbringen der Plakate an der imposanten Litfasssäule an der Kreuzung von Thumenberger Weg und Steinplattenweg. Mit Eimer und Pinseln traten die Schüler*innen vor das riesige Zylindergebilde. Jeder Handgriff war ein Akt der Solidarität und beinhaltete die Hoffnung, die tägliche Gewalt an Frauen zu beenden.
Menschen liefen vorbei, schauten zu oder fingen Gespräche an. Schließlich fanden die Plakate ihren Platz an der Litfasssäule. Die Schüler*innen betrachteten ihr Werk mit Stolz und Dankbarkeit, hoffend, dass sie mit ihrer Kunst etwas bewirken und viele Passant*innen zur Teilnahme an der Veranstaltung „One Billion Rising“ motivieren könnten.
Merle Grönn, Klasse 10c
Aus den Aktivitäten zu „200 Jahre höhere Mädchenbildung in Nürnberg” hat sich 2022/23 ein Kontakt zum „One-Billion-Rising“-Arbeitskreis (https://www.onebillionrising.de/) ergeben. „One Billion Rising“, „Eine Milliarde erhebt sich“, ist eine weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung. Sie wurde im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Die eine Milliarde deutet auf eine UN-Statistik hin, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben entweder vergewaltigt oder Opfer einer schweren Körperverletzung wird. Die Kampagne wurde im Rahmen der V-Day-Bewegung gestartet. Am 14.02.13 nahmen in 205 Ländern Menschen, die meisten waren Frauen, in Protestzügen, spontanen Happenings und bei Tanz- und Kunstaktionen an der Kampagne teil.
So wird in jedem Jahr dazu aufgerufen, ein Zeichen für Gleichberechtigung und gegen Gewalt an Frauen zu setzen und hierfür auch künstlerisch tätig zu werden: Nürnberger Schulen erhalten die Möglichkeit, eine Litfasssäule selbst gestaltet zu layouten und so auf die Aktion „One Billion Rising“ und das Thema Gleichberechtigung aufmerksam zu machen. Die Projektbetreuung übernahmen in diesem Jahr Herr Rohde und Frau Falke, wofür wir ihnen herzlich danken möchten. Die Litfasssäule war vom 02.02. bis 14.02.24 an der Kreuzung Steinplattenweg/Thumenberger Weg zu sehen. Die Veranstaltung „One Billion Rising“ fand am 08.02.24 auf dem Hallplatz in Nürnberg statt. Mit Tanz, Musik, Gesprächen und gemeinsamem Essen wurde hier friedlich für die Gleichstellung von Frau und Mann und gegen die Gewalt an Frauen demonstriert.
das UNESCO-Team