Leise rieselt der Schnee …

In diesen Januartagen verspüren nicht nur Kinder, sondern oft auch Erwachsene eine große Sehnsucht nach Schnee.

Die Welt verändert sich im weißen Kleid. Kinder stürmen ungeduldig nach draußen um Schneebälle zu werfen, Schneemänner zu bauen, zu rutschen und zu schlittern, sich in den Schnee zu werfen und ihre Arme zu Flügeln werden zu lassen. Alles wird vom Schnee zugedeckt, Landschaften verändern sich, die Welt wird leiser. An kalten Schneetagen wird der Atem als kleine Wolke sichtbar und manchmal kann beim Winterspaziergang auch die Langsamkeit entdeckt werden. Kinder blicken in den Himmel und versuchen in den geöffneten Mund die Schneeflocken hinein fliegen zu lassen. Wer erinnert sich nicht an das Gefühl, wenn die Schneeflocken auf der Zunge schmelzen? Wir hinterlassen Spuren im Schnee und finden wiederum Spuren, von kleinen und von großen Menschen, vom Eichhörnchen, den Vögeln und anderen Tieren.

Hartmut Lux hat sich in seinem Buch „Sterne der Erde“ ausgiebig mit den Schneekristallen beschäftigt und die folgenden Ausführungen gründen sich aus seiner Darstellung der Kristallbildung in der Natur. 

Schneekristalle sind mit nur wenigen Ausnahmen sechszählig. Kaum zu glauben, dass sie zu 95% aus Luft bestehen. Sie kommen in unendlicher Vielzahl vor und kaum ein Schneekristall gleicht dem anderen. Sie sind sechsstrahlig wie die Bienenwaben. Selbst wenn der sechsstrahlige Schneestern  taut und sich in einen Wassertropfen verwandelt, bleibt die Kristallform auf einem trockenen Untergrund länger erhalten.

Das Wort Wunder findet in der weißen Winterwelt doch häufig zurecht Eingang. Wir staunen über unberührte Schneeflächen und glitzernde Schneekristalle.

Rudolf Steiner beschrieb den Schneestern als Teil des Kosmos: „Das ist ja das Grandiose, das Majestätische der Schneedecke, aber noch mehr der fallenden Schneeflocken, dass in jeder einzelnen dieser Schneeflocken eine Spiegelung ist vom großen Teil des Kosmos; dass also eigentlich mit dem kristallisierten Wasser überall Spiegelungen von Teilen des Sternenhimmels auf die Erde herunterfallen …. Und es ist nicht ein physisches Spiegeln, es ist ein geistiges Spiegeln … “

Welches Geschenk fällt da vom Himmel!

Claudia Keller

Bild: flyupmike@pixabay

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