“Ein Narr der Held” – Briefe ans Leben von Hermann Kükelhaus

Am internationalen Frauentag, dem 8. März, präsentieren wir das Gastspiel “Ein Narr der Held” eines Ensembles aus Stuttgart, das Schauspiel-Eurythmie-Sprache und Musik zusammenbringt.

Aufführung um 20.00 Uhr im Clara und Rudolf Kreutzer-Festsaal

Hermann Kükelhaus wird als jüngstes von fünf Geschwistern mitten in Deutschland im August 1920 geboren.
Aufgrund seines freien und systemkritischen Denkens verwehrt man ihm den Schulabschluss und verurteilt ihn zu einem Jahr Bergbau unter Tage. Im Alter von 21 Jahren wird Hermann Kükelhaus an die russische Ostfront berufen.

“Wisse, ich kam vom Ende der Welt. In den Kreis der Gestalten
trat ich ein, wie ein Würfel fällt…”

Inmitten der verheerenden Ausnahmezustände des Weltkrieges schöpft Hermann Kükelhaus Sprache wie Funken Licht entgegen die Nacht der Geschichte.
Wo Verstummen und Leid herrschen, setzt er der dunkelnden Kälte der Zeit seinen Glauben an die Würde des Menschen entgegen, ein Ja an das Leben.

“Nichts ist Vernichtung — alles nur Verwandlung.
Der Glaube an die Verwandlung ist eine Kraft, die die Toten umschirmt und das Unvollendete trägt…“

Das Schreiben wird für den jungen Hermann Kükelhaus zum Anker seiner Seele. Auch im Schützengraben. Das Ringen um den Menschen das täglich Brot.
Der Krieg verlagert sich ins eigene Innere; dort wird über Leben und Tod entschieden, findet der wahre Krieg statt: die „Arbeit des Herzens“.
Der Andere — ich selbst. Die Seele — der Schauplatz der Welt.

Hermann Kükelhaus stirbt — 23-jährig — während Häuserrettungen im brennenden Berlin 1944. *

Wegspuren durch die Biographie des jungen Dichters.
Ein Geflecht täglicher, verdichteter und wortloser Sprache, die ihre jeweils eigenen Gebärden sucht.

Texte von Hermann Kükelhaus
Kompositionen von Pēteris Vasks, Zoltán Kodály und Johann Sebastian Bach

Eurythmie und Sprache: Aylin Bayboga, Eugeniu Visan, Franziska Pressler Violine: Luise Kallmeyer
Violoncello: Barbara Noeldeke
Lichtgestaltung: Thomas Stott

Dauer ca. 50 Minuten
Freier Eintritt. Beitrag nach eigenem Ermessen. (Richtsatz 20€)

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