Ziele

Waldorfpädagogik ist – nach Rudolf Steiner – Erziehungskunst. Angesichts einer steigenden Nachfrage nach Schulen mit besonderem pädagogischen Interesse gem. Art. 7 (5) GG kommt der Lehrerausbildung für die Waldorfschulen ein wesentliches Gewicht zu. Der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) ist der einzige Schulverband, der eine eigene nichtstaatliche Lehrerbildung durchführt.

Das Pädagogische Seminar an der Rudolf Steiner-Schule Nürnberg hat sich in diesem Zusammenhang einer postgradualen Qualifizierung zum Klassen-/Fachlehrer an Waldorfschulen verpflichtet. Es sieht seine Ziele darin, bei den angehenden Waldorflehrern die notwendigen künstlerisch-schöpferischen Gestaltungskräfte zu wecken und die Quellen des pädagogischen Enthusiasmus zu erschließen.

Das seminaristische Studium inmitten der lebendigen Schulwirklichkeit der Nürnberger Waldorfschule (mit über 900 SchülerInnen) ist unter dieser Zielsetzung als anregende praxisnahe Kohabitation bewusst intendiert. Auch wenn die AbsolventInnen sich nach dem Seminarjahr weiterhin als Werdende sehen, die ihre Tätigkeit in den Schulen grundsätzlich mentoriert beginnen, bestätigt das Diplom des Pädagogischen Seminars Kompetenzen im Methodisch-Didaktischen (Motivarbeit, Planungs-Referat), im Unterrichtspraktischen (eigenes Unterrichten) und im Künstlerischen (künstlerischer Abschluss). Sollten Mängel in einem der genannten Teilbereiche noch nicht zu einer Unterrichtsempfehlung des Seminars geführt haben oder nur ein Anwesenheitsnachweis von unter 80 % nachgewiesen werden, besteht die Möglichkeit, durch Verbesserung (Motivarbeit), Modulnachholung (im Folgetrimester, Proseminar) oder ein Assistenzlehrerjahr (Unterrichtspraxis) die nötige Waldorflehrerkompetenz und das Seminardiplom zu erwerben. Solange gilt in diesen Fällen eine Teilnahmebestätigung.

Aus dem Nürnberger Lehrerseminar sollen gut vorbereitete Lehrer:innen in die Schulen gehen, die ihre Erziehungs- und Bildungsaufgabe als Entwicklungsbegleitung verstehen und Verantwortung übernehmen für die Zukunft und Qualität der Waldorfpädagogik.

„Der Lehrer sei ein Mensch der Initiative im großen und im kleinen Ganzen. Der Lehrer soll ein Mensch sein, der Interesse hat für alles weltliche und menschliche Sein. Der Lehrer soll ein Mensch sein, der in seinem Innern nie einen Kompromiss schließt mit dem Unwahren. Der Lehrer darf nicht verdorren und nicht versauern.

Rudolf Steiner